Trauer um Sabine Weiss. Sie starb am 28. Dezember 2021 in Paris.Die bekannte schweizerisch-französische Fotografin Sabine Weiss starb im Alter von 97 Jahren zuhause in Paris. Über fast acht Jahrzehnte lang hielt Weiss den gesellschaftlichen Wandel in ihren Bildern fest. Sie galt als letzte Vertreterin der französischen Schule der humanistischen Fotografie, der auch Robert Doisneau, Willy Ronis oder Brassaï angehörten.
“Mein Leben war fantastisch”, sagte Sabine Weiss 2019 im Gespräch mit dem Galeristen Burkhard Arnold und den Gästen der in focus Galerie, Köln anlässlich ihrer Eröffnung der retrospektiven Ausstellung “la vie” in Köln. “Ich habe in der Fotografie alles gemacht, ich war in Fabriken, ich habe reiche Leute fotografiert, ich habe Mode fotografiert und viele Reportagen. Von Anfang an musste ich von der Fotografie leben, sie war nichts Künstlerisches. Es war ein Handwerk, ich war Fotohandwerkerin.” Gleichzeitig sagte sie aber auch, ein gutes Foto müsse »berühren, gut komponiert und schlicht sein«.
Klicken Sie hier für einen Ausschnitt des Videos “Mein Leben war fantastisch” mit Sabine Weiss in der in focus Galerie, Köln 2019.Sabine Weiss wurde 1924 in der Schweiz geboren. Mit zwölf Jahren kaufte sie ihre erste Kamera, mit 16 Jahren begann sie eine Lehre in einem renommierten Genfer Fotostudio. 1946 ließ sie sich in Paris nieder. 1995 nahm sie die französische Staatsbürgerschaft an.
Schon früh begann Weiss die Lebensumstände gewöhnlicher Menschen zu dokumentieren. Ihre erste Anstellung nach ihrer Ankunft in Paris hatte sie bei dem berühmten deutschen Modefotografen Willy Maywald, dessen Assistentin sie in den Jahren zwischen 1946 und 1949 war. Bekannt war die Pionierin der Nachkriegsfotografie auch für ihre Modeaufnahmen in der »Vogue« sowie für ihre Porträtfotos. Zu ihren Kunden gehörten neben der »Vogue« auch »Newsweek«, »Time«, »Life«, »Esquire« und »Paris Match«.
1950 heiratete sie den US-amerikanischen Kunstmaler Hugh Weiss. Edward Steichen zeigte einige ihrer Fotografien 1955 in der Ausstellung "The Family of Man" im Museum of Modern Art in New York. Weiss nahm an Kunstausstellungen teil, insbesondere in Frankreich und in den USA. Ab 1954 hat sie mehr als 170 Einzelausstellungen realisiert.
Im Jahr 2017 bestimmte die Fotografin, dass ihr Archiv nach ihrem Tod vom Musée de l’Elysée in Lausanne betreut werden soll. Ihre Fotografien sind weltweit in rund 25 Sammlungen namhafter Museen vertreten.
Au revoir Madame Weiss !! In Erinnerung an diese großartige Fotografin zeigen wir parallel zu der Ausstellung Herbert Döring-Spengler vom 15. Januar bis zum 19. März 2022 in unserem Kabinett eine Auswahl ihrer besten Fotografien.
Herbert Döring-Spengler
"Photo Sculptor"
im Kabinett:
Sabine Weiss"In Erinnerung"Ausstellung vom 15. Januar bis 19. März 2022
Eröffnung am Samstag, den 15. Januar 2022 von 19 - 21:30 Uhr.
Es gilt die 2G Regelung. In den Räumen verwenden wir Luftreiniger.
Öffnungszeiten:
Mi. - Fr. 16 - 19 Uhr,
Sa. 11 - 15 Uhr
und nach Vereinbarung.