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Alvin Booth

In House Nudes

Ausstellung vom

17. September bis zum 20. Dezember`23

Eröffnung am Sonntag den 17. September
von 12:00 bis 18:00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers.


Öffnungszeiten:
vom 19.09.23 bis zum 08.10.23
Mi. - Fr. 16 – 19 Uhr, Sa. 11 – 15 Uhr
vom 09.10. 23 bis zum 20.12.23
nur nach telefonischer Vereinbarung 0177 3202913.

Die in focus Galerie – B. Arnold, Köln freut sich, weltweit zum ersten Mal Alvin Booths, vor drei Jahrzehnten begonnene Serie “In House Nudes” zu zeigen. Die Präsentation wird mit einer Publikation der Edition Vervais begleitet. Am 17. September (12 - 18 Uhr) wird die Ausstellung in Anwesenheit des Künstlers eröffnet und läuft bis zum 20. Dezember 2023.

Die Serie “In House Nudes” entstand in einem altem Anwesen, bestehend aus einem Haupthaus und einer Scheune, in der französischen Region Languedoc, in der der Fotograf und seine Frau seit 1989 jedes Jahr längere Zeit verbringen. In der Scheune brachten Reisende des 19. Jahrhunderts ihre Pferde unter, das dazugehörende Haus war ein altes Dorfgasthaus. Alvin Booth machte sich mit Leidenschaft und viel handwerklichem Geschick daran, beide Gebäude zu restaurieren, um dort anschließend zu fotografieren.

Alvin Booth, ein aus England stammender, in New York lebender Künstler, wurde mit seinen Serien „Corpus, Osmosis, Ova und Nocturnes u. a.“ international ausgestellt, gesammelt (u.a. in der Elton John Collection), publiziert und bekannt. Nun, dreißig Jahre nach Beginn der Serie „In House Nudes“, werden diese Arbeiten zum ersten Mal ausgestellt und veröffentlicht. Die zentrale Stellung des Hauses und der umgebenden Landschaft in „In House Nudes“ stellt die unmittelbarste und radikalste Veränderung in der Entwicklung des Fotografen dar. Dieser Wandel vollzog sich parallel zur Schaffung seiner bekannten o.g. Serien, die die nackte menschliche Gestalt thematisieren und durch analoge handwerkliche Produktionsprozesse vergrößert und bearbeitet wurden. Die Serie „In House Nudes“ ist auf Awagami-Bambuspapier gedruckt und mit denselben Materialien und Techniken gerahmt, die Alvin Booth zum Schweißen und Bauen der Fensterrahmen, Treppen und Atrien des ursprünglichen Hauses und der Scheune verwendet hat.

"Mein Dogma war immer: eine Kamera, ein Objektiv, ein Licht", sagt der Fotograf. "Ich
zeige das, was ich gerahmt im Sucher sehe. Ich mag es nie, ein Bild zu beschneiden. „In House" ist ein Begriff, der von Unternehmen verwendet wird, die ihre Arbeiten ohne die Beauftragung eines externen Unternehmens produzieren. Auf die Frage nach dem Begriff sagt der Fotograf: "Die Bilder sind nicht alle im Haus. Aber sie sind in jedem erdenklichen Sinne hausintern. Ich wähle aus, was ich vom und im Haus sehe, und das wird dann zu dem, was Sie sehen. Es gibt vieles, was Sie nicht sehen werden oder noch nicht."

Arbeiten aus den Serien Corpus, Ova, Osmosis und Nocturnes (Ghost Prints) ergänzen die Ausstellung, so dass die Besucher die Entwicklung des Künstlers nachvollziehen können.

„Corpus“ skizziert gestisch kraftvolle Körper, sowohl weibliche als auch männliche mit einer Mischung von Tönen, die von reinem Schwarz-Weiß bis zu einem warmen ochsenblutfarbenen Sepia reicht. Die Töne erinnern an die Anfänge der Fotografie, die Posen jedoch an eine noch weiter zurückliegende Geschichte, nämlich die der klassischen Bildhauerei. Booth schafft eine greifbare Oberfläche sowohl auf der Haut des Modells als auch auf der Oberfläche der Fotografie selbst. Er verlässt sich auf die Mutationen und Fehler, die durch die chemische Bearbeitung der Fotografien entstehen, und schwelgt in ihnen. Die Figuren werden nur durch die subtilen Mittel des Chiaroscuro erhellt, eine Art Überblendung, bei der sich die Dunkelheit sanft und nahtlos in eine lesbare Form verwandelt.
 
Die Bilder in „Osmosis“ sind Formvorstellungen, die so stilisiert sind wie Holzkohlezeichnungen. Aus Schatten konstruierte Figuren, überblendet und ausradiert, schaffen eine reiche Tiefe, die sich über die Bildebene erstreckt, aber nicht nach hinten in sie hineinreicht. Die Perspektive ist komprimiert, und der Körper, ein Substrat, auf das das Licht einwirkt, wird zuweilen so weit beleuchtet, dass er sich verzehrt, oder er wird zu einem ruhigen, blassen Hintergrund gebleicht. Zarte Mitteltöne artikulieren Bereiche, die sanft ineinander übergehen, ohne von Grenzen eingeengt zu werden. Die Geste triumphiert über das Detail.
 
„Ghost Prints“, diese Serie von Arbeiten, entstand aus einer Einladung zu einem Shooting in Kiew im Frühjahr 2015. Auf den ersten Blick scheinen diese skulpturalen Fotografien nichts weiter zu sein als glänzende schwarze Kästen an der Wand. Wenn die Nacht hereinbricht oder sich das Umgebungslicht ändert, erwacht eine sanfte Lumineszenz zum Leben. Es entstehen lyrische, fast ballettartige Figuren, deren Bewegung sich in der Geste der sie verdeckenden Kohlenstoffhülle widerspiegelt.
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